Donnerstag, 15. März 2018

Back@reality

Claus hat unten ja schon ganz toll und umfassend berichtet. Es war eine unglaublich inspirierende Reise. Sie reiht sich nahtlos in die in diesem Blog seit 2008 dokumentierten Reisen ein. Tokio, Shanghai, Tel Aviv, Silicon Valley, CES und nun auch SXSW haben uns fachlich und persönlich weiter gebracht.

Es ist so schwer, die Atmosphäre in Austin zu beschreiben. In dem post von Claus ist es schon sehr gut gelungen. Man kann vielleicht noch ergänzend erwähnen, dass die SXSW ja ursprünglich "nur" ein Musik und Film Festival war. Die „Interactive Szene" hat sich mit Veranstaltungen nur angehängt. Die künstlerische DNA, die auch genährt wird durch die spezielle Stimmung in der politisch linken Enklave, ist überall zu spüren und gibt der ganzen Veranstaltung seine ganz eigene Note.

So erklärt sich auch eines meiner zentralen Take aways von der Reise: Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalen Transformation wurden hier viel häufiger und offener angesprochen als auf jeder anderen Veranstaltung die ich bisher besucht habe. Neben den nachdenklichen Auftritten von Bernie Sanders und Elon Musk war das vor allem eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "A Robotics, Ethicist and Novilist Walk Into a Bar". Eine Schlüsselaussage, die mir im Kopf geblieben ist: Wie stellen wir sicher, dass wir das Ergebnis unserer Algorithmen immer erklären können?

 

Eine Erkenntnis ergibt sich für mich aus der Kombination mehrerer Entdeckungen und Vorträge: Augmented Reality (AR) im Sinne von „Google Glases 2.0" steht vor der Tür.

Die Brille im Bose Haus mit dem in das Brillengestell eingebauten Soundsystem – ohne Kopfhörer aber nur für den Träger der Brille zu hören – und das „Inear-EEG" von neurable (ein Brain-Computer Interface) ergeben zusammen eine überzeugende AR Lösung. Die Anwendungen im medizinischen, militärischen oder sicherheitstechnischen Bereich liegen auf der Hand. Ob und wie es in das Alltagsleben eines Normalbürgers integriert wird bleibt abzuwarten.

 

Wie auch bei den anderen Reisen war ein toller „Nebeneffekt" eine Annäherung an Land und Leute. War es in Japan, Tokio und Tel Aviv eine Voraussetzung um Innovationen verstehen zu können, so war es in Austin eine mehr oder weniger erwartete Zugabe. Es war zum einen Austin an sich mit seiner vibrierenden 6th Street.

Herausstechend war aber der Abend beim Rodeo. Von uns vorher mit dem Hochmut der Europäer belächelt, sehen wir alle Rodeo heute deutlich anders. Wir haben beim Austin Rodeo einen äußerst kurzweiligen Abend erlebt. Einerseits waren es die verschieden Disziplinen des Rodeo die uns mitgerissen haben. Andererseits der Auftritt des HipHop Künstlers nach dem Rodeo-Programm. Mit Hochachtung für die Leistung der Reiter und völlig begeistert von der professionellen Show sind wir nach Hause gefahren.

Zurück in der Realität des Alltags merkt man an den eigen Erzählungen, wie sehr ein alles bewegt hat. Aus heutiger Sicht kann ich sagen: I will be back!




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