Von Tokio zunächst sehr voreingenommen, stellt sich Kyoto für uns als mittlere japanische Stadt (1,5 Mio. EW) doch sehr unterschiedlich dar.
Die Bebauung ist - trotz der allgegenwärtigen Enge des Landes - niedrig und nur in downtown gibt es höhere Gebäude. Die Menschen sind deutlich relaxter und trotzdem/deswegen selbstsicherer. Handy-spielende Teenies sind die Minderheit, die meisten Youngster sind eher so, wie man sie bei uns gewöhnt ist (zumindest im Kommunikationsbereich - und: bis auf die Schuluniform).
Nach dem Besuch der üblichen, aber unbedingt sehens- und erlaufenswerten Tempelanlagen sind wir zum Shopping japantypischer Souvenirs übergegangen, die aber - weil zu 99% inländische Kunden kaufen - einerseits qualitativ ordentlich sind und preislich auch ins Bild passen und deswegen durchaus kritischen Betrachtungen stand halten. Grüner Tee, eine saisonale und lokale Spezialität, Holz-Flip-Flops und T-Shirts besetzen die vorderen Plätze der In-Liste.
Das Takashimaya-Warenhaus ist, wie überall anders auch, ein Must, die weiteren Angebote lassen wir jedoch sein und setzen uns Richtung Nagoya in den Shinkansen. Über diesen Hochgeschwindigkeitszug wird noch zu berichten sein, nur so viel vorweg - es ist ein Genuß, völlig ruckfrei und geräuscharm mit 300 km/h durch Stadt und Land zu brausen. Alle 10 min. startet einer dieser weißen Pfeile in jede Richtung und läßt auch die 1.000 km des heutigen Tages überwiegend vergessen.
In Nagoya bewegen wir uns kaum aus dem Bahnhof und bleiben in dem beeindruckenden Komplex, der - in Symbiose mit einem weiteren Takashimaya - einen "Tokyu Hands" genannten Haushaltwaren-, DIY- und Gimmick-Store auf 6 Ebenen beherbergt, den man gesehen haben sollte.
Best-sellers aller Kategorien reihen sich an neueste Innovationen, insbesondere im Roboter- und Lichtbereich. Von der individuellen Verzierung des Klapp-Handys bis zur 6 cm starken, polierten und insgesamt mehr als 2 qm großen Baumscheibe zur Dekoration des eigenen Heims reicht die Range der Produkte.
Unterstützt von einem Lifestyle-Flyer auf monatlicher Basis, gelingt es Tokyu Hands als japanischer Version des Warenhaus-Baumarktes auch um 21 Uhr wochentags so viele Interessenten zu gewinnen, dass man in den meisten, zugegebenermaßen sehr asiatisch bemessenen, Gängen drängeln muß, um voran zu kommen.
Wir kaufen für alle Daheimgebliebenen die interessantesten Fads und Spiele, die zu bekommen sind und nutzen die verbleibenden 2 Stunden Heimfahrt im Shinkansen für eine Auffrischung unserer rudimentären Schlafsituation.
Den Abschluß bildet ein kurzes Debriefing/Briefing mit unserem Scout Michael in der heimwärtigen U-Bahn und ein sehr später Sundowner in der Sky-Bar im 40. Stock des Cerulean Tower Hotels, mit dem Entschluß, diesen Ausflug dieser entspannt kooperierenden und sehr harmonischen Truppe zukünftig jährlich stattfinden zu lassen.
Wir freuen uns alle auf morgen: neben einem spannenden Termin mit einem direkten Konkurrenten im Agentur-Bereich wartet Tokyo und Yokohama mit seinen neuesten Retail-activities sowie ein Baseball-Match auf uns.
Gute Nacht !
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